URBANE OASEN. Bananen aus Graz
Architekt und Künstler Markus Jeschaunig ist Teil des interdisziplinären team.breathe.austria, das den österreichischen Pavillon „BREATHE AUSTRIA“ auf der Expo 2015 in Mailand entworfen hat.
Seine Gewächshaus-Installation "Oase No. 8" in der Grazer Altstadt speist sich aus der Abwärme einer Kühlanlage (einer Bäckerei und Pizzeria), schafft ein tropisches Klima zum Anbau exotischer Pflanzen und macht mit künstlerischen Mitteln Themen wie Entwicklung, Verteilung und Nutzung erlebbar.
Das ungenutzte Energiepotenzial wird mittels Wärmerückgewinnung in eine transparente Blase (ETFE-Membranhülle) geleitet, wo Bananen, Ananas und Papayas gedeihen. Mit den ca. 5,2 W Energie wird über Winter eine Temperatur von 15° Celsius gehalten. Die mit Regenwasser versorgte Anlage wird von Freiwilligen der sogenannten Bananahood betreut, u.a. per Regeltechnik über Smartphone.
Die 2015 installierte Blase mit ihrem tropischen Mikroklima ist von der „OASE Nr. 7“ (Haus-Rucker-Co) von der Documenta in Kassel 1972 inspiriert, sie entstand in Kooperation mit dem Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark und dem Botanischen Garten Graz.
Das Projekt eines „synergetischen Urbanismus“ ist der Versuch, Energiepotenziale offenzulegen, Kritik am Umgang mit globalen Ressourcen zu üben und neue Konzepte für eine ökologische Zukunft aufzuzeigen.
Fragen von Kunst, Wissenschaft und Forschung vernetzen sich so auf exemplarische Weise. 2016 wurde „Oase Nr. 8“ mit dem „KlimARS“ Preis, ausgeschrieben von der Karl-Franzens-Universität und der Kunstuni Graz, ausgezeichnet. (Text: Cem Angeli)