AM ENDE: ARCHITEKTUR. Zeitreisen 1959 bis 2019
Sechzig Jahre Architekturgeschichte stehen in der Ausstellung "Am Ende: Architektur" - der letzten Ausstellung unter Achitekturzentrum Wien Direktor Dietmar Steiner - zur Diskussion. Gefragt wird, ob Architektur im Zuge der Veränderungen dieses Berufsfeldes, am Ende ist oder anders gelesen, das ist, worum es letztlich geht.
Die Kuratorinnen Karoline Mayer, Sonja Pisarik und Katharina Ritter haben den Rückblick, der sich an Dietmar Steiners architektonischen Sozialisation orientiert, um einen Ausblick in die aktuelle und auch zukünftige Architektur erweitert und ein spannungsvolles Referenzsystem geschaffen, in dem sich "alt" und "neu" begegnen und miteinander kommunizieren. So begeht, wer die Ausstellung besucht, nicht nur wichtige Entwicklungsgeschichten der Architektur - von Strukturalismus, über sanfte Stadterneuerung bis hin zu Star-Architektentum und der Verkapitalisierung des Bauwesens, sondern wird vor allem auf jene Architekturen und architektonischen Bewegungen aufmerksam gemacht, die gegenüber dem Geschäft mit "immer größer, höher, weiter" den Einsatz von Architektur, als Dienst an der Behausung des Menschen unter ökologischen und ökosozialen Gesichtspunkten verstehen.
Die Ausstellung bindet in ihrem Aufbau und mit den ausgestellten Architekturbeiträgen eine Menge Wissen, das vom Besucher entdeckt werden kann, ohne zu pädagogisch präsentiert zu werden. Kurz, man kann in der Ausstellung Architektur entdecken, statt einfach nur präsentiert zu bekommen. Was man dafür mitnehmen sollte - ausser Interesse an Architektur - ist ausreichend Zeit. (Text: Wolfgang Haas)