ALBERTINA TOURS & TALKS. Die Künstlerin Eva Beresin und Albertina Modern Direktorin Angela Stief führen durch die Ausstellung "Thick Air"
Eva Beresin wurde 1955 in Budapest geboren, wo sie zunächst eine künstlerische Ausbildung erhielt. Noch vor ihrer Aufnahme zum Studium an die dortige Kunstakademie heiratete sie nach Wien, wo sie seit 1976 lebt und arbeitet.
In den folgenden Jahrzehnten hat sie abseits der Kunstszene an ihrer eigenen, höchst eigenständigen Formensprache gearbeitet. In ihrer ersten musealen Einzelausstellung zeigt die Albertina nun 31 ihrer Werke, 24 Gemälde und sieben Skulpturen, entstanden in den letzten drei Jahren.
Dem Betrachter bietet sich dabei ein meist großformatiges dramatisches Durcheinander von Mensch- und Tiergestalten oder makabren Mischgestalten in expressiv aufgetragener Farbgebung - grausame oder tragikomische Szenerien, jedoch zumeist mit einem starken ironischen Unterton.
Manchmal stellt sich die Künstlerin auch selbst in ihren karnevalsartigen Wimmelbildern in Szene, so zum Beispiel (als groteske Figur mit Atemschutzmaske) in Thick Air, dem namensgebenden Bild der Ausstellung, das die Zeit der Covid-Epidemie reflektiert.
Eine Zäsur im Leben und Werk der Künstlerin stellt das Jahr 2007 dar, in dem sie die Tagebücher ihrer Mutter entdeckte, die eine Überlebende der Shoah war. Aus den Tagebüchern erfuhr sie, dass ein grosser Teil ihrer Familie in den Konzentrationslagern ums Leben gekommen war. In der Familie wurde nie darüber gesprochen. Ihr Werkzyklus Ninety-Eight Pages basiert auf dieser Entdeckung, 2015 wurden die Gemälde in der Wiener Galerie Charim ausgestellt.
Ein weiterer Wendepunkt in Eva Beresins Karriere war, als der amerikanische Kurator und Künstler Kenny Schachter auf ihrem Instagram-account auf ihre Bilder aufmerksam wurde. Seit damals fördert er sie nach Kräften und hat sie in den US-amerikanischen Kunstmarkt eingeführt. Es folgten Ausstellungen in New York, Los Angeles, Spanien und verschiedenen Kunstmessen.
Eva Beresin lebt und arbeitet heute in Wien. Die Schau läuft noch bis 15. September in der Pfeilerhalle der Albertina. (Text: Cem Angeli)
https://www.albertina.atDas könnte Sie auch interessieren
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