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ROBERTO MATTA. Eine Retrospektive aus dem Bank Austria Kunstforum Wien

Kategorie: Ausstellung 6. März 2024

Unter dem Titel „Matta“ zeigt die neue Ausstellung im Bank Austria Kunstforum Wien eine umfassende Auswahl von Werken Roberto Mattas, die erstmals seit seiner letzten Retrospektive von 1991 in Wien einen Überblick über das Schaffen des großen Einzelgängers des Surrealismus bietet.
Die Schau entstand in Zusammenarbeit mit dem Estate Roberto Matta und der Galerie Gmurzynska., und wurde von Direktorin Ingried Brugger, assistiert von Christina Panholzer, kuratiert. 
Der 1911 in Chile geborene war zunächst als Architekt tätig und arbeitete als Assistent beim spanischen Pavillon auf der Pariser Weltausstellung 1937 mit. Er lernte dort Picassos Guernica kennen und begann unter diesem Eindruck zu zeichnen und später, als Autodidakt, zu malen.
Salvador Dalí ermunterte ihn, diesen Weg weiter zu verfolgen. Mattas Herangehensweise an die Malerei unterscheidet sich deutlich von der der anderen surrealistischen Künstler. Er praktizierte nie einen detaillierten Hyperrealismus mit Objekten, die auf unlogische Weise kombiniert werden, wie bei Salvador Dalí und René Magritte, sondern schuf undefinierte Räume, die von seltsamen Figuren bevölkert wurden, die mechanischen Strukturen organischer Natur ähnelten.
Seine ersten Landschaften, Szenen, Gemütszustände stellen nichts Reales oder Geträumtes dar, sondern nur geistige Zustände. Matta arbeitete auf der Grundlage des "psychischen Automatismus", der darin besteht, das Unbewusste zu befreien, ohne den Verstand einzuschalten - der kreative Prozess, den die Surrealisten anwenden.
 
Mattas Gemälde aus den Jahren 1938 – 1939, Morfologías psicológicas (Psychologische Morphologien) sind eine bildliche Umsetzung seiner grafischen Ansätze. Er interessierte sich bewusst für die innere Welt und drückt seine Vorstellung vom Leben als eine Abfolge von räumlich-zeitlichen Bildern aus. So schafft er wahre mentale Landschaften, in denen sich das Organische mit dem Anorganischen verbindet: Höhlen, die von Membranen, Schleimhäuten, Nervenenden, Arterien und Muskeln bewohnt werden, vermischt mit Felsen, Kieselsteinen und Formen, zwischen denen verschiedene Flüssigkeiten zirkulieren. All dies ist durch ein schwaches, den Körpern immanentes Leuchten miteinander verbunden, das sich von dem dunklen Hintergrund des Ganzen abhebt und der Komposition eine Einheit und ein Gefühl der Intimität verleiht. Wir befinden uns vor den intimsten Bereichen unserer Gedanken, an dem Ort, an dem die vom Gehirn empfangenen Bilder verarbeitet werden, wo das Wahrgenommene noch als Collage existiert. André Breton, der Ideologe des Surrealismus (und Verfasser des Surrealistischen Manifests), betrachtete Mattas psychologische Morphologien als Vertreter des reinsten Automatismus. Für ihn sind Joan Miró und Matta die "surrealistischsten" Maler. Mattas Werk hatte einen entscheidenden Einfluss auf eine ganze Künstlergeneration, darunter Pollock, Gorki, De Kooning und Rothko.
Beeindruckend ist im Kunstforum das 4 mal 10 Meter große Werk "Coïgitum“: Futuristische, maschinenartige aber scheinbar lebendige Formen schweben vor einem blauen Raum, gleichzeitig gegenständlich und abstrakt.
In Mattas Werk gibt es kein Figur-Grund-Phänomen, kein Vorne und Hinten, keine individuellen Entitäten, sondern eine Kontinuität zwischen Körpern; eine konstante Dynamik von Transparenzen, Linien und multiplen Räumen in wechselseitigen Beziehungen
Der Raum ist das zentrale Thema im Werk des ehemaligen Architekten Matta - Raum als Form und Inhalt. Er ist Bildraum, physischer Raum und psychologischer Raum, der Ort, an dem sich Phänomene ereignen: der unergründliche Raum der menschlichen Existenz. (Text: Cem Angeli)
 
Die Ausstellung im Bank Austria Kunstforum läuft noch bis 2. Juni 2024

https://www.kunstforumwien.at/


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