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MIKI ELETA. Spielen mit der Zeit

Kategorie: Porträt 24. März 2010

Künstlerportrait Miki Eleta. Weit entfernt davon, nur durch die messbare Zeit bestimmt zu sein, manifestiert das Kunstwerk seine eigene Zeitstruktur, die es dem Betrachter aufzwingt. Miki Eleta ist da freundlicher: Er lädt zum Dialog ein.

„Das Unendliche ist in der Endlichkeit jeden Augenblicks” (aus einem Glückskeks)
Die Essenz von Miki Eletas Kunst wird nicht derjenige sehen, der darin das Vergehen der Zeit, die Messung sieht und seinen geistigen Empfangsapparat darauf einstellt. Das Vergehen selbst kann den Betrachter nur berühren, insofern sie als Wirkliches erlebt wird. Aber andererseits ist der Gegenstand der Kunst nur künstlerisch in dem Maß, wie er nicht wirklich ist.

Wollen wir den Anblick eines seiner Werke genießen, so ist die erste Bedingung, dass wir nicht das Fließen der Zeitmomente darin sehen, sondern ein Porträt, den Schein eines Wirklichen, ein Abbildendes. In dem es in der Tat nichts zu sehen gibt, sondern nur Durchsichtigkeiten, reine Virtualitäten.

Eleta führt uns vor Augen, dass wenn die Zeit-Metapher sich vergegenständlicht, durch einen einfachen Wechsel der gewohnten Perspektive die Form und nicht der Inhalt zum eigentlichen Protagonisten der Handlung wird – das bedeutet, dass sich die ästhetische Absicht um 180° gedreht hat. Die Metapher legt sich nicht über ein Wirkliches wie ein Netz von Bedeutung, sondern das nichtpoetische, der reale Stoff wird entfernt und die Metapher realisiert.

Das Gebilde verzichtet durch äußerste Verdichtung des Schemas auf subjektive Existenz und zwingt uns gerade dadurch uns unserer eigenen Realität zu bemächtigen, den Blick nach innen zu richten auf die subjektiven Landschaften unserer Seele. Es gelingt Eleta, uns für die reinen Abläufe, d.h. Ideen bzw. pure Schemata zu interessieren. Wir werden dadurch zu Zusehern des realen Dramas einiger Ideen, die sich im Geist des Künstlers rühren. Wir werden durch den Betrug seiner Kunst ergötzt, der umso größer ist, je deutlicher er sein listiges Gewebe aufdeckt.

Die Kunst hat keinen Daseinsgrund, wenn sie sich darauf beschränkt, die Realität abzubilden und zwecklos zu verdoppeln. Ihr obliegt es einen irrealen Horizont zu umfahren.
Ihm, Eleta, beginnt die Kunst dort wo die Luft leicht wird, die Dinge heiter hüpfen und die Förmlichkeit aufhört. Der Tanzschritt des Universums ist ihm der untrügliche Beweis dafür dass die Musen leben. Seine Kunst wird verständlich, wenn man sie als einen Versuch deutet, Kindlichkeit in unsere greise Welt zu bringen.

Er geht nicht ohne weiteres von der Vorstellung des zu erreichenden Ergebnisses auf die Suche nach Hilfsmitteln, die es schaffen sollen. Nein. Er hält vor dem Plan inne und beginnt daran zu arbeiten. Er analysiert ihn, das heißt er zerlegt das Gesamtergebnis – das das einzige ursprünglich gewünschte ist – in Teilergebnisse, aus denen es im Vorgang seiner Entstehung auftaucht. Er zerlegt es somit in seine „Ursachen“ oder Teilphänomene. Er fragt sich aus welchen elementaren und daher allgemeinen Bewegungen sich jede greifbare Bewegung zusammensetzt. Dies ist seine Art mit dem Phänomen der Zeit im Verstand umzugehen: Analyse der Bewegung.

Er erzeugt Ideen, die natürlich ebenfalls Objekte sind, aber ideelle, dem Subjekt immanente, intrasubjektive Objekte. Er erzeugt einerseits Körper, in denen sich die Präzision der Bewegung in äußerstem Maß zu verdinglichen scheint, daneben vernichtet er aber die geschlossene Form des Objekts und deutet Stücke davon zu dem Zweck, den Ideen als Chiffre zu dienen. Er hebt die dünne Grenze zwischen Außen und Innen auf und kommt zu einem umgekehrten Ergebnis für den Betrachter, statt die im Inneren sichtbar gewordenen Dinge nur einzusaugen, werden nun die Augen zu Projektoren, welche die innere Landschaft nach Außen wenden und selbst zu Quellen der Unwirklichkeit werden. Wir sind unmittelbar mit dem gähnenden Nichts, dem gefräßigen Gott Kronos konfrontiert. (Text: Cem Angeli)

https://www.mikieleta.ch/


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