HOLLEIN CALLING. Architektonische Dialoge
Im umfangreichen Schaffen des weltbekannten österreichischen Architekten Hans Hollein (1934-2014) gibt es noch einiges Neues zu entdecken, wie die Ausstellung "Hollein Calling. Architektonische Dialoge" belegt, die im Az W nun zehn Jahre nach seinem Tod zu sehen ist.
In der von Theresa Krenn, Lorenzo De Chiffre und Benni Eder kuratierten Ausstellung treffen Arbeiten von Hans Hollein auf heutige Bauten und Projekte von 15 jüngeren europäischen Architekturbüros. Auf fünfzehn "Dialogtischen" - großen, silbern lackierten Tischen - treten Modelle, Fotos und Pläne aus dem Hollein-Archiv in einen kreativen Dialog mit den neueren Positionen, der mitunter auch durchaus kontrovers ausfallen kann.
Ergänzt werden die Tische durch großformatige Fotos, die je ein Werk der 15 Dialogpartner vorstellen, sowie Texttafeln mit Schlüsselbegriffen. Hans Hollein, der wohl bekannteste Architekt des Landes, ist der einzige Österreicher, der den Pritzker-Preis – den weltweit wichtigsten Architekturpreis - gewonnen hat.
Die 15 Hollein-Projekte zeigen eine großen Zeitspanne und Bandbreite, beginnend 1966 mit dem Erstlingswerk, dem Wiener Kerzengeschäft "Retti" bis zum Jahr 2002, in dem das Museum "Vulcania" (Frankreich) fertiggestellt wurde. Das Az W verfügt in Kooperation mit dem MAK seit 2016 über den Hollein-Nachlass, und arbeitet diesen laufend auf. Er umfasst 450 Projekte, hunderte Modelle, Dokumente und zehntausende Fotos. In der Schau werden Schlüsselprojekte mit neuem, bisher unveröffentlichtem Material gezeigt. Die Sichtweisen der zeitgenössischen Dialogpartner eröffnen auch neue Verbindungen, Einblicke und Zugänge zum Werk Holleins, von Begeisterung bis zu kritischer Distanz ergeben sich dabei jeweils spannende Perspektiven.
Die Kuratoren erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, vielmehr gehe es um den Prozess des Denkens und Entwerfens und die Entwicklung und das Zustandekommen von Architektur - mit Hans Hollein als "Vehikel". (Text: Cem Angeli)
Die Beiträge zum Architekturdialog stammen von:
Almannai Fischer, Baukuh, Bovenbouw, Claudia Cavallar, Asli Çiçek, Conen Sigl, Doorzon, Expanded Design, Martin Feiersinger, David Kohn, Kuehn Malvezzi, Lütjens Padmanabhan, Manthey Kula, Monadnock, OFFICE Kersten Geers David Van Severen
Die Ausstellung ist noch bis 12. Februar 2024 zu sehen. Am 7. November und am 5. Dezember finden jeweils um 17.30 Uhr Kuratorinnenführungen statt.
Zur Ausstellung gibt es das Buch „Hollein Calling. Architectural Dialogues“ (Park Books) Herausgegeben von Lorenzo De Chiffre, Benni Eder, Theresa Krenn und Architekturzentrum Wien. Mit Beiträgen von Mark Lee und Monika Platzer. 220 Seiten, 150 Abbildungen.
https://www.azw.atDas könnte Sie auch interessieren

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