FILM-STILLS. Fotografien zwischen Werbung, Kunst und Kino
Von Marylin Monroe’s Rock bis James Stewart in „Das Fenster zum Hof“: Ikonische Filmfotografien aus sieben Jahrzehnten Filmgeschichte zeigen den künstlerischen Eigenwert eines als Werbung gedachten Genres im Museum Albertina in Wien.
Der bisher unterschätzten Disziplin der Set-Fotografie ist die von Walter Moser in Kooperation mit dem Filmmuseum kuratierte Ausstellung „Film Stills. Fotografien zwischen Werbung, Kunst & Kino“ im Museum Albertina gewidmet. Der künstlerische Wert der Standfotos als eigenständiges Genre wird in der Schau und dem ausführlich recherchierten Katalog gewürdigt.
Die über 130 Fotografien aus sieben Jahrzehnten Kinogeschichte, gezeigt in zehn Kapiteln, von 1902 bis zu den 1970er Jahren, stammen hauptsächlich aus der Fotosammlung der Albertina und des Filmmuseums.
Die oft nicht als eigenständige Werke wahrgenommenen Fotos erweckten beim Publikum den – beabsichtigten – Eindruck, nicht eigens inszeniert, sondern einer Filmszene entnommen worden zu sein. Was für die Werbung, als Starporträts und für die Presseberichterstattung diente, schien filmische Schlüsselszenen festzuhalten, war aber großteils Re-Inszenierung. Stills waren Zwischenbilder, die das bewegte Medium Film statisch fixierten – jedoch meist sind die Szenen im Film selbst gar nicht mehr zu finden.
Obwohl Film und Fotografie Medien sind, in denen das Bild im Mittelpunkt steht, sind sie doch verschiedene Kunstformen. Während es die Funktion der Fotografie zu sein scheint, die Zeit anzuhalten, lebt das Medium Kino von ihrem Fortschreiten.
Die eigens am Set eines Films mit Plattenkameras hergestellten Standfotos, mit ihrem Status zwischen künstlerischem Anspruch und Kommerz, sollten zu Werbezwecken Szenen aus einem Film reinszenieren, oder Schauspieler am Drehort nach eigenen Ideen ablichten. (Text: Cem Angeli)
https://www.albertina.at/