EDVARD MUNCH. Der Lebensfries
Das Museum Albertina in Wien wirft in der jüngsten Ausstellung aus der Perspektive der Druckgrafik einen Blick auf das Lebenswerk des norwegischen Künstler Edvard Munch. Anhand Munchs Hauptwerk, des “Lebensfrieses”, seiner Darstellung des Lebenszyklus, wo die zentralen Themen seines Werks abgehandelt werden - verdichtet im Albertina Ausstellungstitel Liebe, Tod und Einsamkeit - ist abzulesen, wie sehr Lebenserfahrungen, familiäre Schicksalsschläge wie der früher Tod der Mutter, und tragische Liebesbeziehungen in Munchs Werke einflossen. Dies wird unter anderem in seinem Bild „Das kranke Kind“ deutlich, einer Darstellung seiner an Tuberkulose sterbenden Schwester Sofie im Kreise ihrer Familie. Diese starke Gefühlsfärbung wird in der Behandlung des Materials deutlich, wo die Farbe wiederholt aufgetragen und immer wieder abgekratzt wurde.
Seine Druckplatten bearbeitete Munch oft über viele Jahre immer wieder. Der Holzschnitt „Zwei Menschen. Die Einsamen“, der einzige von Munch mit Ölfarbe handkolorierte Druck, ist in der Ausstellung mit weiteren 5 Variationen zu sehen. Seine Graphiken hat Munch oft als Basis für die Umsetzung des Motivs in Malerei verwendet, wobei neben Ölfarben auch Tusche, Kreide und Wasserfarben zum Einsatz kamen.
Im Filmbeitrag führt der Dieter Buchhart, der Kurator der Ausstellung, durch Munchs Lebensfries und gibt dabei Einblicke in die Ausstellung, die noch bis zum 24. Jänner 2016 in der Albertina in Wien zu sehen ist. (Text: Cem Angeli)
https://www.albertina.at/