DRAWING NOW. Albertina Kuratorin Elsy Lahner über das neue Ausstellungsformat
Kuratiert von Elsy Lahner zeigen die 36 teils internationalen Positionen der Albertina Ausstellung "Drawing Now" mit 130 Werken ein erweitertes Verständnis von Zeichnung, teilweise in großen, monumentalen Dimensionen, dem physischen Raum verbunden - als Installation, als Reflexion über die eigene Materialität, als Hybrid mit der Skulptur, und selbstreflexiv.
Im Austellungsporträt gibt uns die Kuratorin einen Überblick über zeitgenössische Tendenzen in der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Medium Zeichnung und Einblick in die Gestaltung der Ausstellung. Die Zeichnung lebt ohne anachronistisch zu sein, und, jetzt mehr denn je, scheint sie ein bevorzugtes Format der jüngeren Generation zu sein. Unmittelbar, spontan, eine direkte Schöpfung und emanzipiert von der Faszination der Technik. Viele Künstler loten ihre Grenzen aus und schon lange kann sie nicht mehr als eine simple Kunstdisziplin bezeichnet werden. Fast ist sie heutzutage eine Haltung, Experiment und Versuch, soziale Phänomene und gesellschaftliche Entwicklungen zu erklären. Sie erscheint manchmal mit Information zugekritzelt, verschmiert, als eine kognitive Landkarte zwischen Karikatur und Diagramm, zwischen abstoßend und entmythologisierend, und zeigt doch mit ihrer Fähigkeit zur Synthese immer eine eigentümliche Reflexion der Gegenwart. Starke Botschaften für die aktuellen Krisenzeiten.
Die teilnehmenden Künstler sind Tomma Abts, Silvia Bächli, Anna Barriball, Marc Bauer, Michaël Borremans, Andrea Bowers, Olga Chernysheva, Amy Cutler, Tacita Dean, Sonja Gangl, Nikolaus Gansterer, Monika Grzymala, Toba Khedoori, Los Carpinteros, Constantin Luser, Lotte Lyon, Julie Mehretu, Aleksandra Mir, Muntean/Rosenblum, Paul Noble, Jockum Nordström, Micha Payer + Martin Gabriel, Fritz Panzer, Dan Perjovschi, Chloe Piene, Rainer Prohaska, Robin Rhode, Mithu Sen, David Shrigley, Paul Sietsema, Tatiana Trouvé, Ignacio Uriarte, Marcel van Eeden, Erik van Lieshout, Sandra Vásquez de la Horra sowie Jorinde Voigt. Zu sehen ist die Schau noch bis zum 11. Oktober 2015. (Text: Cem Angeli)