TIETZE GALLERIES. The new Albertina exhibition venue for prints and drawings
Mit der Ausstellung "Sturtevant - Drawing Double Reversal" eröffnet die Albertina zugleich die neuen, 450 Quadratmeter großen Tietze Galleries for Prints and Drawings. Diese, im zweiten Stock teilweise auf dem Areal der bisherigen Kahn Galleries gelegenen Ausstellungsräume, wird die Albertina der Präsentation von Zeichnungen und Druckgrafiken widmen, während die Pfeilerhalle der Fotografie vorbehalten sein wird.
Sie wurden nach dem Kunsthistoriker Hans Tietze (1890 - 1954) benannt, der nach dem ersten Weltkrieg Ministerialrat für Museen und Denkmalpflege war. Ihm ist unter anderem die Übernahme der Bestände der Hofbibliothek in die Albertina zu verdanken, aber vor allem, dass die einmalige Kollektion der Albertina nicht nach Amerika übergeben wurde. Zweimal gab es Pläne für eine Zerschlagung und den Ausverkauf der Sammlung. 1919 sollte die Kriegsschuld durch einen Verkauf nach Boston beglichen werden, die Vorverträge waren bereits unterzeichnet. Das gleiche passierte 1936 zur Zeit des Austrofaschismus, auch hier waren die Vorverträge abgeschlossen. Beide Male verhinderte Tietze durch öffentliche Kampagnen den Ausverkauf und bewahrte so die Bestände der Albertina bis in unsere Zeit. Tietze war jüdischer Herkunft und musste mit seiner Frau, der Kunsthistorikerin Erica Tietze-Conrat 1938 in die USA emigrieren. (Text: Cem Angeli)